["Von Leumundszeugen wird abgesehen,“zumal die Ehefrau des Bewerbers Jüdin war und im KZ Auschwitz ermordet worden ist.”]
* 4.8.1880
† unbekannt
↓ 1950 WGA
1880 geboren in Sachsenburg/Sachsen Frankenberg
1904 Erste Staatsprüfung
1905 Promotion
1908 Zweite Juristische Staatsprüfung
1909 Syndikus bei der Handelskammerin Chemnitz
1913 Rheinische Kreditbank Mannheim
1914 Teilnahme am Ersten Weltkrieg
1920 stelv. Direktor bei der Deutschen Bank Tiliale Chemnitz
1925 Landwirtschaftlicher KreditvereinSachsen in Dresden
1937 Ponsionierung, weil seine Ehefraujüdischer Abstammung war
1938 Grundstücksverwalter bei der Grundstücksverwaltung Kopf & Bohne Berlin
1939 Dienstverpflichtet bei verschiedenen Berliner Firmen
1946 Sachbearbeiter beim Bezirksamt Neukölln und Amtsgerichtsrat beim AG Spandau
1949 Richter beim WGA
Ein Jahr (1935) Mitglied der DAF
1933-34 im Stahlhelm
1937 wurde er seines Postens enthoben und pensioniert weil er mit einer Jüdin verheiratet war
Juli 1944 wurde er in Dresden mit seiner Frau von der Gestapo verhaftet. Seine Frau wurde am 18.11.1944 im KZ Ausschwitz ermordet, "vermutlich vergast"
Anerkannt als Opfer des Faschismus
01.11.1947 in die Justizverwaltung übernommen; Tätigkeit im Wiedergutmachungsamt
Bei der Einstellung wurde von Leumundszeugnissen abgesehen, “zumal die Ehefrau des Bewerbers Jüdin war und im KZ Auschwitz ermordet worden ist.” Anschließend Bitte um Zustimmung zur Einstellung des Bewerbers, der Betriebsrat wurde gehört, es wurden keine Einwände erhoben.