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Aus Berlin nach Treuenbrietzen und zurück

Aufgrund nationalsozialistischer Verfolgung verlor der Berliner Richter 1935 seine Stellung, wurde später zur Zwangsarbeit eingezogen und folgte nach Kriegsende seiner evakuierten Familie in die märkische Kleinstadt Treuenbrietzen.

Hier konnte er seine Tätigkeit als Richter am Amtsgericht wieder aufnehmen, spürte jedoch früh die neue politische Einflussnahme in der Sowjetischen Besatzungszone. Nachdem er ein Strafverfahren gegen einen CDU-Politiker, trotz des Drucks der Militärverwaltung, einstellte, eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet und zudem wenige Tage später sein beigeordneter Amtsanwalt verhaftet wurde, entschloss er sich 1950 zur Flucht in den Westen. In Westberlin als politischer Flüchtling anerkannt, arbeitete er als Richter in Wiedergutmachungsfragen am Landgericht.